KLAUS
GRABENHORST
Biografie
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1958
geboren in
Braunschweig
wohnhaft u.a.
am Bodensee, in Frankfurt, Nürnberg, München; ab 1995 in Düsseldorf
1977 - 1981
Musikalisches
Straßenkabarett
(dazu
Veröffentlichung bei rororo)
"Wo sie auftreten, horcht das
Publikum auf: Klaus Grabenhorst und Stephan Baumgardt,
bewaffnet mit Geige, Gitarre und Akkordeon, singen wie ihnen der
Schnabel
gewachsen ist. In ihren "Asphaltkonzerten", die sie durch die
Fußgängerzonen der Großstädte
führen, verbreiten sie nach dem Motto "Dem
Volk aufs Maul geschaut" ernst zunehmenden Unsinn, wobei die beiden
scharfsinnigen Witzbolde auch besonders auf den Zungenschlag achten, so
dass
dabei manche Doppelzüngigkeit zum Vorschein kommt. Der Bogen
ihrer Themen ist
gespannt von Medienkritik bis zum aktiven Eintreten für eine
Friedenspolitik,
von der Satire über die doppelte Sexualmoral der
Kleinbürger bis hin zu einem
Lied über die Beinahkatastrophe in Harrisburg. Die beiden
wissen, dass sie so
etwas wie die Hofnarren des Atomzeitalters sind, aber je mehr Narren,
desto
schwieriger, sie um einen Kopf kürzer zu machen."
"Er singt über
vielerlei, was sich
in unserem Land ereignet, zu rhythmischem Klang, mit Biss und Pfiff:
'Ich mag
ja die Leute, ich mag auch das Land. Doch was die da oben mit uns
treiben, das
ist eine Schand!',
findet Klaus Grabenhorst aus
Frankfurt. Der Junge, kurz vor dem Abitur, brachte gestern Stimmung in
die
Stadt. Keiner Partei zugehörig, singt er vor der Lorenzkirche,
was er denkt und
was man so im Volk denkt. Da kommen die Atomkraftwerke drin vor,
Meinungsfreiheit und Zensur im öffentlichen Rundfunk, die
Praxis der
Gewissensprüfungen bei der Kriegsdienstverweigerung. So etwas
hat Pfiff und
Schwung. Da sei man nun dafür oder dagegen, es ist stets ein
freies Lied, das
er auf die Straße bringt. So gemeint wie jene freie Rede, die
Demokratie
beweisen soll."
Gitarren- und
Musiklehrer
(dazu
Veröffentlichung im Ernst-Klett-Verlag)
ab 1978
Kinder- und
Jugendtheater / Geschichtenerzähler
(Schauspieler und
Regisseur, u.a. am
TAT/Frankfurt)
"Wenig Requisiten - viel
Phantasie: Klaus Grabenhorts beweist, dass die Grenzen zwischen
Bühne und
Publikum fließend sein können … das
Programm aus Liedern und Geschichten
stieß bei den zahlreichen "Kleinen" auf große
Begeisterung, wohl
nicht zuletzt, weil aktives Mitmachen gefragt war … den
Kindern waren
dabei keine Grenzen der Phantasie gesetzt … die Kinderaugen
strahlten,
und es dauerte nicht lange, da waren sie selbst die Hauptakteure des
Spiels
… an diesem Nachmittag hat sicher keiner der kleinen
Zuschauer die
Flimmerkiste vermißt."
ab 1992
Portraitprogramme mit Nachdichtungen von Georges Brassens, Bulat Okudshawa, Bob Dylan, Woody Guthrie, etc.(dazu Auftritte u.a. 1998: "unterhaus" (Mainz) und Open Air 1999 vor 3000 Zuhörern in Koblenz im Rosenhof am Deutschen Eck, 2001: Russisches Fernsehen, 2006: France "2" , in jüdischen Synagogen in Düsseldorf, Bochum, Berlin)
"Klaus Grabenhorst hatte
früh den
Wunsch, Gitarre zu spielen, aber die ersten Fingerübungen
machte er auf dem
Klavier. Das ist typisch für den Verlauf seines Lebens.
Passionen hat er nie
direkt in die Tat übersetzt. Für ihn hat das Leben
Regie geführt. War etwas
beendet, öffnete sich eine andere Tür zu einem
Neubeginn."
2011
Veröffentlichung von "Ein Stück vom Himmel" (Erzählungen); zahlreiche Lesungen
"Der Autor kommt nicht mit dem Knüppel daher, sondern fesselt mit sanften, zarten Tönen, die ab und zu im Fiasko enden können. So zum Beispiel in "Warum warst du in diesem gottverdammten Turm?", eine Auseinandersetzung mit dem 11. September - die Liebesgeschichte eines nicht mehr jungen Paares, in der Klara eine Nachricht ihres Geliebten auf dem Anrufbeantworter abhört, mit der ihr Lover Klara mitteilt, dass er in einem Aufzug stecken geblieben ist; erst später wird ihr klar, um welches Gebäude es sich handelt, und das Blut gefiert ihr in den Adern. Es finden sich aber auch ganz unspektakuläre Stories in dem Buch, die dennoch durch skurrile Figuren und unglaubliche Liebesgeschichten in ihren Bann ziehen."
ab 2010
2017
Veröffentlichung von "Angenommen alles ist ganz unkompliziert" (Roman)
"Deutsche Stimme" des südafrikanischen Krimiautors Deon Meyer im Rahmen seiner Lesereise zur Frankfurter Buchmesse.
40-jähriges
Bühnenjubiläum mit Aufführung "Eine Reise um die Welt in
Liedern und Gedichten" mit Jens Barabasch (Holzquerflöte) im
Naturfreundehaus Düsseldorf-Gerresheim (30.4.2017 um 15:00 Uhr):
"Frieden, Ökologie,
Emanzipation, Bürgerrechte, Meinungsfreiheit, gerechter Lohn,
Solidarität, Mitbestimmung, Mitmenschlichkeit: was erzählen
uns dazu die Dichter und Sänger in anderen Teilen der Welt? Klaus
Grabenhorst zog jahrelang als Straßensänger durch
Deutschland, sang in Fußgängerzonen, auf
Gewerkschaftsveranstaltungen, besetzten Plätzen und Häusern,
bei Streiks und alternativen Projekten; durch persönliche
Begegnungen mit Menschen anderer Länder und Kulturen, aus denen
sich oft Freundschaften entwickelten, lernte er ihre Lieder kennen,
brachte sie, um sie singen zu können, in sein Deutsch und wurde so
zu einem singenden "literarischen Transportarbeiter". Zum ersten
Mal öffentlich sang er 1977 auf einer 1. Mai
Gewerkschaftskundgebung,
mittlerweile sind es wohl an die 4000 Auftritte geworden, wobei ihn
seine Wege auch über Frankreich, Griechenland, die Türkei bis
nach Moskau führten, von wo er im russischen Fernsehen aus dem
Wachtangow-Theater von 30 Millionen Zuschauern bis nach Wladiwostok zu
hören war; und dann lernte er die Tochter von Woody Guthrie ("This
Land Is Your Land") kennen, die ihm viele neue Türen auf der
anderen Seite des Ozeans öffnete.
2021
Veröffentlichung von "Eine einzige große Welt von Liedern"
(Geschichten)
Übergabe des "Gesamtwerkes" (Bücher, Zeitungsartikel, Liedsammlungen,
CDs etc.) an das Zentrum für Populäre Kultur und Musik, Freiburg.
2022
Veröffentlichung von "Das Lächeln der Erinnerung" (Geschichten)